Arkon SoundFeeder und iPAQ MultimediaMount

Geschrieben von Andreas Erle (01.07.2004 00:00 CET)

Wer einen Pocket PC als MP3-Player im Auto einsetzen möchte, denn kann Glück oder Pech haben. Nicht nur mit dem Auto, sondern auch mit den Möglichkeiten, die das Radio dazu bietet. Ist ein Line-In vorhanden (ist also der Anschluß eines externen Gerätes schon vorgesehen), dann läßt sich das einfach durch eine Kabelverbindung realisieren. Viele Radios, an die ein CD-Wechsler angeschlossen werden kann, nutzen aber genau diesen Eingang. Dann bleibt in vielen Fällen nur die antiquierte Lösung der Verwendung einer Adaptercassette, mit all ihren Nachteilen: laute Laufgeräusche, Abnutzung des Kopfes des Cassettenteils, Kabelgewusel, etc.

Der US-amerikanische Hersteller Arkon hat seit einiger Zeit schon den SoundFeeder im Angebot. Das Prinzip ist denkbar einfach: Der SoundFeeder, eine kleine Box, wird an den Kopfhörerausgang des PDAs angeschlossen. Die ankommenden Signale werden FM-moduliert, also in ein Radiosignal umgewandelt. Auf dem Autoradio sucht man sich einen Kanal, der unbelegt ist (also rauscht), am SoundFeeder stellt man dann an einem kleinen Drehrad die Abstimmung ein, bis das Signal über das Autoradio einwandfrei ist.
Es ist schon viel über die Qualität gemutmaßt worden. Natürlich ist alleine durch die Kompression beim Erstellen einer MP3 schon ein gewisser Verlust, durch die Übertragung und Modulierung wird dies nicht besser. Nichts desto Trotz ist der Klang immer noch hervorragend (getestet mit iPAQ 3870, Jornada 568 und einem Panasonic Serienradio).
Durch die Tatsache, daß der Frequenzregler am SoundFeeder recht schwergängig ist, ist das Risiko des versehentlichen Verstellens ziemlich gering. Speichert man die einmal festgelegte Frequenz auf der Stationstaste des Radios, dann ist die Einrichtung des "MP3-Players" eine unproblematische Geschichte. Natürlich kann ein in Düsseldorf freier Sender in Hamburg belegt sein, es kann nicht garantiert werden, daß man nicht nachregeln muß. Man sollte dazu wissen, daß Arkon sich seit einiger Zeit bemüht, für Deutschland eine Zulassung für den Soundfeeder zu bekommen, dies aber bisher nicht von Erfolg gekrönt war. Der Betrieb ist in sofern in Deutschland nicht zugelassen. (Ende der offiziell nötigen Werbeeinblendung...)

Ganz neu ist die Serie der iPAQ-Automounts mit integriertem SoundFeeder (auch die reinen Mounts gibt es). Grundsätzlich bestehen diese aus einer Plastikwanne, die so tief ist, daß der iPAQ vom Leerjacket bis zum DualPC-Jacket (und auch dem Navman) darin Platz findet, nackt allerdings nicht. Diese Halterung kann auf verschiedene Weisen im Fahrzeug befestigt werden, z.B. als Saugnapf (Suction Cup), an einer schraubbaren Halterung, im Dosenhalter (Cupholder) oder am Lüftungsschlitz (Vent Mount). Daran entfernbar befestigt ist der SoundFeeder, diesmal mit einer 12 Volt-Stromversorgung. Bei der zum Test vorliegenden Vent Mount Variante wird der SoundFeeder direkt in die Lüftung eingehängt. Da die meisten Fahrzeuge die Lüftungsschlitze ziemlich zentral haben, ist der iPAQ gut sichtbar und bedienbar platziert. Der serielle Port, der zum einen für eine Datenverbindung benötigt wird, und beim 36xx der Netzstecker sind frei zugänglich.

Will man die Autohalterung nur so einsetzen, dann kann man den SoundFeeder abnehmen und diese alleine verwenden.
Für mich ist diese lösung genial, denn das Auto meiner Frau (das ich nun auch manchmal fahre) hat nur ein Cassettenradio, der Einbau eines Wechslers ist durch das Faltdach (und die damit verbundene Gefahr eines "Einbruchs") nicht wirklich eine ALternative. Bei längeren Fahrten hängt dann links an der Scheibe der 3870 samt Destinator im Dicota Keeper, an der Lüftung in der Mitte der 3660 im PCMCIA-Jacket samt Festplatte im Arkon Multimedia Mount. Das einzige (aber lösbare) "Problem" ist die Stromversorgung, denn Destinator, der Soundfeeder und der 3660 breauchen jeweils eine Spannungsversorgung. Abhilfe schafft dazu ein 12 Volt Dreifachadapter, das aus dem einen 12 Volt-Anschluß drei macht (im Fachhandel ca. EUR 12,-).